Die »eclipsed« hat in ihrer neuen Novemberausgabe das neue Album von Manfred Wieczorke und Detlev Schmidtchen besprochen. Acht Sterne bedeuten übersetzt »hervorragend«. Und wer durch den Text
neugierig geworden ist, kann die CD nun auch endlich im Handel bestellen. Hier geht's zum Facebookeintrag.
Nein, das ist keine richtig neue CD von Manne Wieczorke und Detlev Schmidtchen. Die beiden Keyboarder – beide spielten, nacheinander, mal bei Eloy – hatten dieses Album schon einmal unter dem
Namen „Choco“ veröffentlicht. Der US-Amerikaner Neil Douglas spricht hier einen Text, der von den beiden stimmungsvoll und geschickt mit Musik – wie soll ich sagen – interpretiert, eingerahmt
wird… Jedenfalls ist es weit mehr, als nur einen „Klangteppich“ unterzulegen. Das alte Material wurde neu bearbeitet, die CD mit zwei bislang unveröffentlichten Tracks erweitert. Hier geht's zum Artikel.
Rezension vom 26. Oktober 2014 – Wer sphärische Mucke mag bzw. die Musiker bereits zu schätzen weiß, der kann hier null Komma null falsch machen.
Auszug: (Im Ganzen hier nachzulesen.)
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Die beiden verloren sich jedoch nie aus den Augen und hatten sowohl Anfang der Achtziger (als Piefke & Pafke), als auch ab ca. Ende der neunziger Jahre ein gemeinsames Projekt namens Choco am Start. Und das zweite Album dieser Band Choco, nämlich "Bubbles In Your Brain?" wurde jetzt noch einmal neu bearbeitet und mit zwei frischen Bonustracks auf den Markt gebracht. Die damalige Scheibe beinhaltete sechs Tracks aus der Feder von Schmidtchen / Wieczorke und wurde lt. dem zweitgenannten Musiker im Jahr 2002 (auf dem Plattencover steht 2000) durch Spoken Word-Einlagen des Schotten Neil John Douglas ergänzt. Dazu kamen wunderschöne (wortlose) Gesangseinlagen von Sarah Douglas, die den psychedelischen Gehalt noch etwas verschärften.
Und 'psychedelisch' ist dann auch das Stichwort für die Musik, die fast ausschließlich durch den Einsatz von Keyboards und anderen elektronischen Instrumenten produziert wurde. Sehr sphärisch fließen die jeweiligen Stücke aus den Boxen und darübergelegt spricht Douglas seine Texte und Geschichten. Die Titel kommen sowohl getragen, als teilweise auch rhythmisch-frisch und werden jeweils von feinen Melodien geführt. Was einmal mehr für die Klasse dieser beiden Musiker spricht, die hier ganz sicher nicht gerade wenig Zeit in die Kompositionen sowie Aufnahmen steckten. Der Sound ist transparent, kommt nie altbacken und wirkt nach wie vor sehr frisch.
Wobei sich die beiden angeblichen (dazu später noch mehr) Bonus Tracks dann scheinbar doch vom Rest abgrenzen, alleine schon weil hier die Stimme von Neil John Douglas nicht zugegen ist. Musikalisch passen aber auch "Scots In The Jungle" sowie "Dreampath" ganz hervorragend und nahtlos ins Bild bzw. Gesamtkonzept. Sicherlich nicht die Musik für ein wildes Gelage, aber dafür hervorragend dazu geeignet, den Rest der Welt mal außen vor zu lassen, die Augen zu schließen und seine Gedanken von der Musik treiben zu lassen.
Bei "Mama Hey" taucht dann tatsächlich noch eine sehr rockige Rhythmusgitarre (wahrscheinlich von Schmidtchen) auf, die der Variabilität des Albums noch einen weiteren Pluspunkt hinzufügt. Ansonsten hat das Ganze auch schon ein bisschen was von einem Science Fiction-Film. Man kennt die Szene: Es eröffnet sich der Blick ins unendliche All, ein Raumschiff zieht seine einsamen Kreise und die tiefe (irgendwie immer wissende, und unterschwellig auch warnende) Stimme des Erzählers tritt auf, gibt einen Überblick darüber, was gerade los und wer da unterwegs ist bzw. was in der näheren Vergangenheit passiert ist.
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Wer sphärische Mucke mag bzw. die Musiker Manfred Wieczorke und Detlev Schmidtchen bereits zu schätzen weiß, der kann hier null Komma null falsch machen. Feines Teil!